Familienwald Hohes Venn

Familienwald Hohes Venn

Ein Projekt des Eifelvereins OG Konzen, überwiegend für Kinder, Jugendliche und Familien - gemeinsam mit dem Familienzentrum Konzen und dem belgischen Forstamt Elsenborn

Der Familienwald Hohes Venn liegt am Rande des Steinley Venns:

  • Koordinaten: N50° 36.125 E6° 14.055

Der Eifelverein OG Konzen hat im Frühjahr 2008 die Patenschaft für ein etwa ein Hektar großes Venn- und Waldstück übernommen. Dazu gehören ständige Pflegemaßnahmen, damit vor allem die dort typische und charakteristische Venn-Vegetation sich entwickeln kann. Angepflanzt wurden zu den von Natur aus dort wachsenden Bäumen und Sträuchern wie Fichte, Kiefer, Birke, Weide, Wald- und Rauschbeere auch eifeltypische Pflanzen und Gehölz wie Rot- und Hainbuche, wilder Apfel, Ebereschen und Speierling.

Alle Bäume und Sträucher zusammen bilden einen Lehrwald und einen Lehrpfad, entsprechend sind sie gekennzeichnet und ausgeschildert. Angelegt wurde zudem ein Biotop - ein Moortümpel, ebenfalls charakteristisch für das Hohe Venn. Der Zugang zu diesem Wald- und Vennstück in Konzen auf belgischem Hoheitsgebiet, unmittelbar vor dem "Eingang" zum bekannten Steinley-Venn, ist zu jeder Zeit möglich und zudem kostenlos.

Der "Familienwald Hohes Venn" ist:

ein urtypisches Stück Venn

ein Lernort der Natur

ein Lehrpfad

ein Spielplatz mitten im Wald und in der Wildnis

ein Platz für kleine Abenteuer und Abenteurer

ein Ort der Begegnung für alle Generationen

ein Treffpunkt für Wanderer im Hohen Venn

ein Stückchen gelebtes Europa

ein Arbeitsfeld für den Eifelverein Konzen in Sachen Umwelt, Naturschutz- und Jugendarbeit

ein kostenloses Angebot an Kinder, junge Familien, an alle, die gerne in der Natur sind

Zum "Familienwald Hohes Venn" gehören derzeit:

eine Schutzhütte

eine große Info-Tafel zum Thema "Heimische Tiere und Pflanzen"

Nistkästen

Waldhütten im Dickicht der Fichten

Findlinge aus der Eiszeit

ein Feuchtbiotop

ein Lehrpfad ins Reich der Bäume und Sträucher

ein Waldsofa, gebaut aus Ästen und Zweigen

ein Erlebnis- und Sinneswald mit den Elementen Wasser, Luft und Erde

Nehmt bitte Platz auf dem Waldsofa und hört die Geschichte vom Venngeist und der Moorhexe. Kommt, Kinder, und streift durch den Familienwald; erkundet, was da alles an Bäumen und Sträuchern wächst; seht die Vögel, die oben auf den Wipfeln sitzen, und die Libellen, die da über den Teich schwirren, versteckt euch in den "Waldhütten".

Der "Familienwald Hohes Venn" - das ist ein "Lernort und ein Spielplatz zugleich" - das ist ein aktuelles Projekt des Eifelvereins Konzen gemeinsam mit dem Familienzentrum Konzen und dem belgischen Forstamt Elsenborn, hier mit Oberförster Alfred Jost vom Staatswald Oberweser - gut 800 Meter weit von der "Bahn" an der B 258 in Konzen, gleich am Eingang zum Naturschutzgebiet Steinley-Venn.

Mit einem großen Fest wurde der "Familienwald Hohes Venn" am 9. Mai 2009 eröffnet. Rund 300 Kinder und Erwachsene waren am "Europatag" gekommen, um mitzufeiern, um den Familienwald zu erleben und zu erkunden. In Festansprachen (so vom damaligen Monschauer Bürgermeister Theo Steinröx, StädteRegionsrat - damals noch: Kreisdirektor - Helmut Etschenberg und dem früheren verantwortlichen Forstdirektor Michael Letocard) wurde das Projekt "Familienwald" und die Kooperation zwischen Eifelverein, Familienzentrum und belgischem Forstamt gewürdigt. Zu den Höhepunkten des Festes gehörte auch dies: Über dem Eingang zur Schutzhütte wurde ein (von Reinhold Krings und Josef Vonderhagen) schön gestaltetes und geschnitztes Schild "Familienwald Hohes Venn" (mit dem jeweiligen Emblem der Kooperationspartner) angebracht.

Ehe das Fest aber gefeiert werden konnte, gab es viel Arbeit im "Familienwald". Hand in Hand haben Kinder und Erwachsene den Platz vor dem "Familienwald" hergerichtet. Da wurden hinderliches Gestrüpp und Buschwerk entfernt, denn die Bäume und Sträucher brauchen Luft und Licht zum Wachsen und Gedeihen. Da wurde der kleine Lehrpfad hergerichtet und ausgeschildert; da wachsen Brom- und Waldbeeren, Haselnuss und Wildapfel, Mehlbeeren und Rauschbeeren, Rot- und Hainbuchen, Erlen, Weiden, Ebereschen und Speierlinge. Über dem Teich (Biotop), der vom Regen und vom Grundwasser gespeist wird, schwirren an warmen Sommertagen Libellen; auf den Holzstegen, die sicher über das Moor führen, sonnen sich Waldeidechsen.

Schon im März 2008 hatten Eifelvereinsler (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) sich ins Venn aufgemacht, um im "Familienwald", der da noch "Kindergartenwald" hieß, aufzuräumen. Auch mussten morsch gewordene Baumstämme, die bis dahin als Sitzplätze, als Fahrradständer, als "Spielbalken" gedient hatten, entfernt und erneuert werden. Aus Gründen der Sicherheit musste sogar der große "Hochsitz", der als "Spielturm" ausgestaltet war, abgebaut werden. Eines der kommenden Entwicklungs-Projekte soll die Errichtung eines neuen "Spielhauses" beinhalten.

Bei den Pflegearbeiten im Frühjahr 2009 wurde weiteres Buschwerk entfernt, der Lehrpfad wurde ausgebessert (teilweise wurden neue Holzstege verlegt), schließlich wurde auf dem Rast- und Spielplatz vor der Schutzhütte ein neues Waldsofa errichtet.

Kurz zur Geschichte des "Familienwaldes Hohes Venn"

Der "Kindergartenwald": Die Kinder des Kindergartens in Konzen haben ungefähr in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre ein Stück Wald "geerbt". Aus diesem Stück nahe am Steinley-Venn haben die Kinder mit ihren Eltern und anderen Helfern ein kleines Paradies geschaffen, darin können sie spielen und toben, sie lernen aber auch viel über Pflanzen und Tiere. Die Idee, einen Kindergartenwald anzulegen, stammt von Förster Alfred Jost, der mit seiner Familie im belgischen Forsthaus "Großes Venn" an der Konzener Bahn wohnt. Die Tochter besuchte damals den Kindergarten in Konzen.

Geboren wurde die Idee vom Kindergartenwald Ende Juni 1996, als der Konzener Kindergarten Geburtstag feierte: Auch dort oben im Venn, etwa einen Kilometer weit von der Konzener Bahn entfernt, hatte in der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März 1990 der Wirbelsturm "Wiebke" heftig gewütet und Fichtenwälder zerstört. Auf der neuen Brachfläche könnte doch ein "Waldgarten" entstehen, hatte Förster Alfred Jost angeregt. Die Idee wurde weiter ausgearbeitet, dann konnte Alfred Jost seine Vorgesetzten in der Forstdirektion Malmedy für diese Idee gewinnen. Bald war alles geklärt: Der Versicherungsschutz mit dem Gemeindeunfallverband, die StädteRegion, damals noch in Gestalt des Kreises Aachen, als Träger des Kindergartens stimmte zu, Eltern und andere Konzener Bürger erklärten sich bereit, an dem Projekt mitzuarbeiten.

Projekt "Familienwald Hohes Venn" des Eifelvereins OG Konzen

Die Kinder von damals sind längst aus dem "Kindergarten-Alter" herausgewachsen, der Kindergartenwals drohte vergessen zu werden, das Interesse daran hatte praktisch aufgehört - bis der Eifelverein der Ortsgruppe Konzen Anfang 2008 die Initiative ergriff und den Kindergartenwald "übernahm" und eine neue Konzeption erarbeitete.

Das neue Konzept basiert auf einer Kooperation des Eifelvereins Konzen mit dem Familienzentrum (ehem: Kindergarten) Konzen und der Försterei mit Oberförster Alfred Jost (inzwischen Forstamt Elsenborn) - wobei federführend der Eifelverein die einzelnen Projekte (Pflegearbeiten, Exkursionen, Wanderungen, Familienfeste, Lesezeiten) plant und umsetzt.

Mit dem neuen "Familienwald Hohes Venn" verfolgen die drei Partner gleich mehrere Ziele:

Kindern, Familien und anderen Menschen die Landschaft und damit auch die Besonderheit des Hohen Venns nahezubringen und erlebbar zu machen;

dabei den Tieren (Insekten, Reptilien, Vögeln, Wild) "auf die Spur" zu kommen, sie leise zu beobachten, ihre Stimmen zu hören, ihre Bewegungen nachzuahmen, ihren Lebensraum zu erhalten;

unterwegs zu entdecken, dass der Wald auch Nahrungsspender ist, dass dort z.B. Wald- und Preiselbeeren wachsen, aus dem Nektar der Waldblumen Waldhonig entsteht oder aus der Kamillenblüte Tee aufgebrüht werden kann;

zu erfahren, dass der Wald nicht nur eine Ansammlung von Bäumen ist, sondern den für uns lebenswichtigen Sauerstoff produziert und aus diesem Grund...

...der Naturschutz und das angemessene Verhalten zur Wahrung der Natur und Umwelt an erster Stelle stehen;

durch ein konkretes Projekt die Zusammenarbeit zwischen Familienzentrum und Eifelverein zu fördern,

ebenso die Zusammenarbeit mit der belgischen Försterei im Staatswald Oberweser und dem Eifelverein;

der Städtvereinbarung zwischen Monschau und Eupen über eine engere Zusammenarbeit ein neues Element zu geben und damit ein Stück Europa zu verwirklichen;

eine kleine Begegnungsstätte für große und kleine Naturfreunde zu schaffen.

Das gut ein Hektar große Waldstück ist eingezäunt, in den Nistkästen haben im Frühjahr Vögel gebrütet, im Winter finden sie Futter am Futterhäuschen. Die Natur hat sich das Waldstück, das nach dem Wiebke-Sturm geräumt wurde, längst zurückerobert. Dort wachsen Birken und Buchen, Eichen und Ebereschen, Farne und Gräser, Blau- und Preiselbeeren. Auf den Tafeln vor und in der Schutzhütte gibt es viele Informationen über die Pflanzen und Tiere im Venn. Somit wird der Spielort auch zum Lernort. Eingerichtet dazu ist auch das große Waldsofa - gebaut aus Ästen und Zweigen, die um Stöcke herum geflochten sind. Das Waldsofa gibt als originelle Sitzgelegenheit Geborgenheit und verleiht dem Platz vor dem "Familienwald" einen besonderen Begegnungspunkt.

Die Kooperation mit dem Familienzentrum Konzen liegt den Verantwortlichen des Eifelvereins OG Konzen ganz besonders am Herzen, da sich so eine gute Chance bietet, Kinder zu erreichen und diese für die eigene Kinder- und Jugendarbeit zu gewinnen. Sie eröffnet zudem Möglichkeiten, mit jungen Familien und Konzener Neubürgern ins Gespräch zu kommen und ihr Interesse zu wecken für die vielfältigen Ziele des Eifelvereins.

Die Kooperation mit dem belgischen Forstamt Elsenborn (über Oberförster Alfred Jost) gibt dem Projekt "Familienwald Hohes Venn" eine (kleine) europäische Dimension. Sie wäre ohne die Zustimmung des Forstamtes ohnehin nicht möglich, da der "Familienwald" (als Folge der Weltkriege) belgisches Hoheitsgebiet ist. In ihrer Kooperation haben Eifelverein und Oberförster Jost bereits weitere Projekte verwirklicht - so den Neubau einer Schutzhütte am Pilgerweg zwischen Reinartzhof und dem Steling - zwischenzeitlich ein Teilstück des "Eifelsteigs" -, auch wurden Venn-Kreuze erneuert und ihre Geschichte dokumentiert, ebenso alte Flurbezeichnungen im Hohen Venn zwischen Reinartzhof, dem Pilgerpfad und Konzen.

Der Familienwald ist barrierefrei und für alle Kinder und interessierte Familien kostenlos geöffnet.

Anmeldungen sind auch nicht erforderlich. Allerdings ist der Familienwald nur zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen (rund 800 Meter vom Parkplatz an der Konzener Bahn).

Dass sich im "Familienwald" gut spielen, toben, klettern und lernen lässt, dass dort ein schönes Stück Natur mit Blumen, Kräutern, Bäumen, Büschen, Schmetterlingen, Käfern und Vögeln zu entdecken ist, dies können die Kinder (und auch die Erwachsenen) immer wieder neu erleben. Der Eifelverein Konzen wird seinen Beitrag leisten, dass der "Familienwald" stets eine Wanderung dorthin wert ist.

Ansprechpartner:
Brigitte Palm

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