Preisverleihung als Auszeichnung und Ansporn zur Weiterentwicklung
Der Ortsgruppe Konzen
wird im Rahmen der Bewerbung um den "Wolf-von-Reis-Kulrurpreis" des Eifelvereins
im Jahre 2016
eine besondere Anerkennung ausgesprochen.
Die Auszeichnung ist verbunden mit einem Geldpreis in Höhe von 1500,--€
Düren, den 21. Mai 2016
Mathilde Weinandy
-Hauptvorsitzende-
Die Entwicklungs- und Entstehungsgeschichte:
2014 jährte sich zum 1.200. Mal der Todestag Karls des Großen. Aus diesem Anlass kürten Stadt und Bistum Aachen dieses Jahr zum „Karlsjahr“ mit hochkarätigen Sonderausstellungen und Veranstaltungen. Die Verbindung des Dorfes Konzen – damals „compendium“ – zu Kaiser Karl ist begründet in einem dort in früherer Zeit gelegenen karolingischen Königshof, im Jahr 888 urkundlich erwähnt, der einen Teil seiner Erträge an das Aachener Marienstift abführen musste.
Für dieses Karlsjahr hatte sich die Ortsgruppe Konzen des Eifelvereins eine ganz besondere Aufgabe gestellt: Die Konzeption eines modernen und familiengerechten, informativen und unterhaltsamen Themenwanderweges auf kulturhistorischen Grundlagen zur Pflege der Heimatkunde. Die ursprüngliche Idee zur Gestaltung eines solchen Weges geht noch auf den leider viel zu früh verstorbenen früheren Kulturwart der Ortsgruppe, Raimund Palm, zurück.
Eine erste Erkundung der Wegstrecke sowie die Detailplanung erfolgten zwischen Sommer 2013 und Frühjahr 2014 insbesondere durch eine Gruppe um den damaligen Kulturwart Otto Huppertz. In diese Phase fiel auch der Schwerpunkt der redaktionellen Arbeit an Karten- und Textmaterialien sowie die grafische Gestaltung der Tafeln (Micha Kreitz, Brigitte Palm, Ernst Palm). Erstellt wurden sieben Informationstafeln mit kulturhistorischen und heimatkundlichen Texten und Abbildungen sowie zehn Geschichts-, Frage- und Aktionstafeln, die die Heimatgeschichte kindgerecht aufarbeiten.
Am Sommer 2014 ging es dann an die praktische Realisierung vor Ort. Hierbei wirkten neben den oben genannten mit: Karl Call, Ludwig Carl, Karl-Heinz Huppertz, Karl-Werner Illhardt, Reinhold Krings, Karl-Heinz Mommertz, Karl Schreiber, Hermann-Josef Ungermann, Elmar Victor und Karl Victor. In diesem Zusammenhang ist besonders auf das Fertigen und Aufstellen von 14 Sichtbetonsockeln mit integriertem Karls-Siegel zu verweisen.
Diese Siegel wurden von der Bürgermeisterin der Stadt Monschau, Frau Margareta Ritter, beim Oberbürgermeister der Stadt Aachen erworben und stellen für den Wanderfreund erneut den Bezug zwischen Königshof und Kaiserpfalz her, da auch in Aachen Wegmarkierungen mit diesen Siegeln vorgenommen werden. So begleitet als Logo des Weges das Konzener Dorfwappen Karls des Großen den Wanderer durchgängig; das Karlssiegel signalisiert an markanten Stellen, auf dem richtigen Weg zu sein, und ab und an helfen Figuren aus dem historischen Roman „Blutiges Wollgras“, ins Frühmittelalter einzutauchen.
Entstanden ist so, in fast 500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden von 14 Helfern, ein Themenwanderweg mit vier verschiedenen Varianten zwischen 4 und ca. 9 km Länge, der an das örtliche Wanderwegenetz, den Eifelsteig und die Vennbahnroute angebunden ist sowie in die Reihe „Wanderbares Monschau“ integriert wurde. Vom Venndorf Mützenich aus kann das historische Ziel „Kaiser-Karls-Bettstatt“ zusätzlich sogar barrierefrei überwunden werden. In diesem Rahmen wurde für diesen Bereich auch eine gemeinsame Pflegevereinbarung mit der dortigen Ortsgruppe getroffen.
Im Vorfeld und während der Realisierung wurden weitere einvernehmliche Absprachen mit der Stadt Monschau, der StädteRegion Aachen und grenzüberschreitend mit der belgischen Forstverwaltung getroffen. Ebenso erfolgte dies – ein besonderes reizvolles Teilstück des Weges betreffend, das über privaten Wald- und Wiesenbesitz eines landwirtschaftlichen Betriebes verläuft – mit der Familie Victor.
Zahlreiche Sponsoren, insbesondere aus dem Bereich der ortsanässigen Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe, unterstützten das Projekt von Beginn an.
Die offizielle Eröffnung „Kaiser-Karl-Weges“ erfolgte am 20.09.2014 durch zwei Wanderungen, zuerst ab 10.30 Uhr für Familien; dann ab 13.30 Uhr für die Hauptgruppe, und unter breiter Beteiligung der Dorfbevölkerung und mit vielen Teilnehmern aus der Region, was auch der umfangreichen Presseberichterstattung im Vorfeld zu verdanken war.
Entsprechend hoch frequentiert ist der Kaiser-Karl-Weg seitdem, was sich u. a. an der Nachfrage nach Flyern ablesen lässt. Auch wurde der sukzessive weiterentwickelt, z. B. durch das Anbringen weiterer Flyerkästen oder die Montage von Stegen auf nasser Wegstrecke bis in den Winter 2014/2015 hinein. Im Jahresverlauf 2015 wurde dann die Beschilderung weiter ausgebaut, und es wurden zusätzliche Bänke sowie eine „Baumelbank“ erstellt und angebracht. Im Winter 2015/2016 arbeitet die Ortsgruppe daran, die Tafelstandorte mit QR-Codes zu versehen, die eine Übersetzung ins Englische, Französische und Niederländische gewährleisten; gleiches für die Flyer. Der Eifelverein engagiert sich zudem im Rahmen der „Arbeitsgruppe Dorfwettbewerb“, die daran arbeitet, den Weg als zentralen Baustein bei der nächsten Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu präsentieren.
Karl-Heinz Huppertz,
Vorsitzender
Micha Kreitz,
Heimat- und Kulturwart